François-Xavier Ortoli

französischer Wirtschaftspolitiker; von 1967 bis 1972 versch. Ministerämter, u. a. Finanz- und Industrieminister; Mitglied 1973-1984 und Präsident 1973-1976 der EG-Kommission

* 16. Februar 1925 Ajaccio/Korsika

† 30. November 2007 Paris

Wirken

François-Xavier Ortoli wurde am 16. Febr. 1925 in Ajaccio auf Korsika geboren. Sein Vater war hoher Kolonialbeamter in Indochina. O. besuchte das Gymnasium Albert Sarraut in Hanoi und hat dort auch Jura studiert. In Frankreich besuchte er dann die Nationale Verwaltungshochschule (ENA) bis 1947 und erreichte 1948 die hochangesehene Qualifikation als "Inspekteur der Finanzen".

O. war zunächst Mitarbeiter im Büro des Wirtschaftsministers, dann ab 1951 des Informationsministers. Anschließend fungierte er als Regierungsvertreter bei einer französisch-italienischen Kommission und 1953 wieder als Berater des Wirtschaftsministers. 1955 wurde er stellv. Direktor und schließlich Chef vom Dienst der handelspolitischen Abteilung im Wirtschaftsministerium.

1958 übernahm er als Generaldirektor die Binnenhandelsabteilung bei der EWG-Kommission. Im Mai 1961 rückte er zum Generalsekretär des interministeriellen Komitees für die Fragen der europäischen wirtschaftlichen Zusammenarbeit auf. Von April bis Nov. 1962 fungierte er als technischer Berater für Wirtschaftsfragen und von Ende 1962 bis Jan. 1966 als Kabinettsdirektor bei Ministerpräsident Pompidou. 1966 wurde er Generalkommissar für den Wirtschaftsplan als Nachfolger von Pierre Massé.

Im Mai 1967 berief ihn Ministerpräsident Pompidou als ...